Die Versorgung kranker Ziervögel wie Papageien, Sittiche & Finken,
aber auch von Ziergeflügel (Hühner, Laufenten, etc.)
sowie von Beizvögeln & Rassetauben durch einen im Umgang mit Vögeln
geschulten Tierarzt ermöglicht einerseits eine gute Versorgung Ihres Vogels
& gibt Ihnen als Besitzer andererseits eine gewisse Sicherheit.
Versorgung kranker Vögel
Versorgung von Vogel-Notfallpatienten
Vorsorgeuntersuchungen für Vögel
Haltungsberatung für Vögel
Vergesellschaftungs-Check-up (Papageien!)
Innere Medizin & Labordiagnostik bei Vögeln
Röntgen & Endoskopie von Vögeln
PCR-Untersuchungen von Vögeln auf virale Erreger & Chlamydien sowie Geschlechtsbestimmung mittels PCR (Blut & Feder)
Chirurgische Eingriffe bei Vögeln (u.a. Knochenbrüche, Wunden)
Vorübergehende Unterbringung von Vogel-Intensivpatienten
Auch kranke Vögel brauchen umgehend tierärztliche Hilfe;
denn Vögel verbergen ihre Krankheit so lang als möglich, weshalb Sie davon ausgehen müssen, dass ein "krankerscheinendes Tier" oftmals auch ein wirklich sehr krankes Tier ist.
Zu den klassischen Symptome, die für eine bestehende Krankheit beim Vogel sprechen & somit eine zeitnahe Vorstellung beim Tierarzt erfordern, gehören unter anderem:
- Verlust des Appetits,
- geringe/ keine Futteraufnahme,
- Gewichtsverlust,
- Abgeschlagenheit & aufgeplustertes Gefieder,
- längere Ruhezeiten & Schwäche,
- Durchfall & veränderte Kot-/ Harnbeschaffenheit,
- Würgen & „Erbrechen“ (ohne erkennbaren Reiz),
- Schwellungen am Bauch,
- Herausragen von Strukturen aus der Kloake,
- veränderte Atmung & Atemnot & Stimmveränderungen,
- Husten, Niesen, Röcheln,
- Entlastung eines Beinchens & das Unvermögen
die Beinchen zu nutzen,
- Blutungen & sonstige Hinweise auf eine Verletzung,
- Gleichgewichtsstörungen & das Unvermögen
sich auf der Stange zu halten,
- Krämpfe & komatöse Zustände.
Zeigt Ihr Vogel eines dieser Symptome so sollten Sie sich zügig melden. Die aktuellen Sprechzeiten finden Sie hier:
Auch gesunde Vögel sind in meiner Praxis willkommen!
Selbstverständlich kürze ich im Rahmen der allgemeinen Sprechstunde überlange Schnäbel & Krallen gesunder Tiere.
Auch klinisch gesunde erscheinende Vögel sollten jährlich zu einer Vorsorgeuntersuchung ("Gesundenuntersuchung") vorgestellt werden.
Integraler Bestandteil dieser Untersuchung ist eine umfassende klinische Allgemeinuntersuchung Ihres Vogels. Das Augenmerk gilt u.a. Gefieder, Haut, Augen, Nasenlöcher, Schnabel, Schnabelhöhle, Ohren, Flügel & Ständer, Skelett & Exkrementen. Natürlich wiegen wir Ihren Vogel & bestimmen den Ernährungszustand.
Im Anschluss nehmen uns Zeit um über die Ernährung & Haltung sowie das Verhalten Ihres Vogels zu sprechen. Hier gebe ich Ihnen gerne Tipps, wie Sie – falls nötig – Verbesserungen in der Haltung & Fütterung umsetzen können.
Zusätzlich resümiere ich mit Ihnen die bisherige Krankegeschichte Ihres Tieres. Dies hilft uns speziell auf Ihren Vogel zugeschnittene Maßnahmen zu planen & entsprechend umzusetzen.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vergesellschaftung sind u.a.,
dass beide Tiere gesund sind & das Geschlecht der Vögel bekannt ist (gegengeschlechtliche Papageien einer Art harmonieren oft besser).
Vor der geplanten Vergesellschaftung sollten Sie deshalb einen Besuch beim Tierarzt einplanen; im Zuge des Besuches können Sie einerseits Fragen zum grundsätzlichen Vorgehen stellen, andererseits klären wir gemeinsam welche Untersuchungen noch durchzuführen sind.
Wellensittiche & Tauben sind häufig Träger von Trichomonaden – lassen Sie uns deshalb auch bei gesund erscheinenden Tieren einen Abstrich machen. Früherkannte Infektionen mit diesen parasitären Flagelatten lassen sich nämlich gut behandeln.
Ersparen Sie Ihrem Vogel krank zu werden, denn mit einer klinisch-apparenten Trichomonadose ist nicht zu spaßen!
Sollten Sie mit dem Gedanken spielen sich einen neuen Wellensittich anzuschaffen, so lassen Sie bei diesem Tier unbedingt VOR der Zusammenführung mit Ihren Vögeln einen Abstrich
machen.
Lebt Ihr Vogel im Schwarm und/oder in einer Voliere (vielleicht sogar mit Naturboden) dann empfehle ich Ihnen in regelmäßigen Abständen eine Kotuntersuchung auf Parasiten (Würmer, Kokzidien, Flagellaten) durchführen zu lassen. Dies gilt insb. für Ziergeflügel, da bspw. Hühner häufig Endoparasiten haben!
Weiters kann die Untersuchung eines Kot-Nativausstrichs insb. beim Wellensittich zur Überprüfung der Ausscheidung von Megabakterien geführt werden.
Eine mikrobiologische Untersuchung von Kropf-, Choanen- & Kloakenabstrichen ist insb. dann angezeigt, wenn Ihr Vogel sehr matt ist, würgt, "schnupft" &/oder unter Durchfall leidet.
Viele krankmachende Bakterien & Pilze lassen sich nämlich auf Nährböden im Labor anzüchten. Neben der Typisierung der krankmachenden Erreger kann im Anschluss an den Nachweis von pathogenen Bakterien ein Antibiogramm erstellt werden. Auf der Grundlage dieses Antibiogramms ist es i.d.R. möglich ein geeignetes Antibiotikum für Ihr Tier zu wählen.
Ähnlich wie bei Hunden & Katzen verändern sich auch bei kranken Vögeln die Blutwerte.
Fortgeschrittene Nierenerkrankungen zeigen sich bspw. in einer Erhöhung der Harnsäure im Blut; wohingegen bei schweren Leberschäden u.a. die Gallensäuren ansteigen.
Demgegenüber kann durch Auszählen des Blutbildes eine Infektion detektiert werden, da diese oftmals mit einer Erhöhung der weißen Blutkörperchen einhergehen. Zudem spricht die Erhöhung bestimmter Zelltypen für das Vorliegen bestimmter Erreger (Neutrophile Granulozyten -> v.a. bakterielle Erreger; Monozyten -> u.a. Pilze wie Aspergillen aber auch Mykobakterien).
In meiner Praxis habe ich die technische Möglichkeit aus Blut binnen weniger Minuten eine blutchemische Untersuchung durchzuführen.
Das Erstellen von Blutbildern führe ich ebenfalls durch, allerdings müssen die Ausstriche erst gefärbt & dann manuell unter dem Mikroskop ausgezählt werden, was naturgemäß ein wenig Zeit in Anspruch nimmt.
Für Blutwerte finden sich in der Literatur viele Angaben für sog. Referenzbereiche, in denen sich gemessene Werte finden sollten. Referenzbereiche umfassen üblicherweise einen breiteren Bereich und die Nutzung von Literaturwerten zur Interpretation der Werte kann entsprechend Probleme bereiten.
Wird bei Ihrem Vogel bspw. ein Wert „im oberen“ Normalbereich gemessen so scheint Ihr Tier auf den ersten Blick „gesund“. Was aber, wenn es für Ihr Tier „normal“ ist einen Wert im „unteren“ Bereich zu haben und der Wert also bei Ihrem Tier als zu hoch gewertet werden sollte?
Schaffen Sie Sicherheit für sich und Ihr Tier. Lassen Sie individuelle Werte für Blutbild & Blutchemie für Ihr (gesundes) Tier erstellen. So können wir im Krankheitsfall auf aussagekräftige Baseline-Werte zurückgreifen.
Die beiden gängigen bildgebenden Verfahren bei Vögeln - Röntgen & Endoskopie - biete ich in meiner Praxis an.
Das Anfertigen von Röntgenbildern (& CTs) hilft bspw. Knochenbrüche, Veränderungen an den Lunge & Luftsäcken (Aspergillose!) aber auch Nieren (Tumore bei Wellensittichen!) bildlich darzustellen.
Besteht der Verdacht einer Legenot, können beschalte Eier leicht über die Darstellung der vorhandenen röntgen-dichten Kalkschale mittels Röntgen abgebildet werden. Mässig bzw. unbeschalte Eier findet man hingegen besser mittels Ultraschall (ein entsprechendes Gerät ist gleichfalls in der Praxis vorhanden).
Circo- & Polyomaviren („PBFD“ & Französische Mauser) zirkulieren in vielen kleineren & größeren Psittaciden-Beständen. Neben Befiederungsstörungen treten Immunosuppression aber auch eine erhöhte Nestlings-/ Jungtiersterblichkeit auf.
Mausert Ihr Vogel nicht richtig durch bzw. sterben Ihnen Nachzuchten scheinbar ohne Grund empfehle ich Ihnen diesen Test.
Sollen Papageien verpaart werden, sollten Sie unbedingt einen Nachweis auf Borna-Viren (PDD - "Proventricular Dilatating Disease") führen lassen & zudem nur einen getesteten Partner erwerben! Unnötige Tierverluste durch Zusammensetzen von gesunden Papageien mit Trägern dieser tödlich verlaufenden Erkrankung können so minimiert werden.
Obgleich Chlamydien-Infektionen bei Papageien & Sittichen seltener geworden sind, treten immer wieder Fälle auf.
Da diese Erkrankung ("Psittakose") auf den Menschen übertragen werden kann & zudem tierseuchenrechtlich von Bedeutung ist (Anzeigepflicht in Österreich!), empfiehlt es sich ein Screening auf diesen Erreger in (größeren) Beständen oder bei häufigem Wechsel von Papageien & Sittichen (Tierheim, Zoofachhandel, Züchter) durchführen zu lassen.
Eine Chlamydien-Infektion kann mittels entsprechender Therapie fast immer zur Ausheilung gebracht werden.
Vögel besitzen wie Menschen sog. Geschlechtschromosomen;
allerdings besitzen männliche Vögel 2 gleiche Chromosomen (ZZ), während weibliche 2 unterschiedliche haben (WZ).
Durch die Untersuchung von Blut bzw. von Kielen sog. "Blutfedern" kann heutzutage mittels PCR das Geschlecht eines Vogel sicher & kostengünstig bestimmt werden.
Obgleich viele Labore angeben "aus Federn" die Analyse führen zu können, sei an dieser Stelle explizit gesagt, dass die Untersuchung aus Federn nur dann "verlässliche" Ergebnisse bringt, wenn sich am/ im Federkiel Reste von Hautgewebe oder Blut befinden. Vorsicht ist übrigens auch geboten, wenn Federn "vom Boden" in Volieren mit mehreren Vögeln gesammelt werden, da hier eine Kreuzkontamination mit Federstaub von Partnertieren auftreten kann.
Zu den am häufigsten in der Versorgung von Ziervögeln wie Papageien & Sittiche durchgeführten Interventionen in Narkose gehören:
- Anlegen von Stützverbänden bei gebrochenen Beinen von Wellensittichen & Kanarienvögeln,
- Beseitigung einer Legenot bei kleinen Vogelarten
(z.B. Wellensittiche, Kanarienvögel, Agaporniden),
- Versorgung von Wunden nach Streitigkeiten in einer Gruppe
oder mit dem Partnervogel.
Obgleich ich eine Praxis und keine Klinik (mit entsprechender Besetzung rund um die Uhr) führe, ist es mir doch möglich stark geschwächte Vögel kurzfristig in meiner Praxis unterzubringen.
Erfahrungsgemäß entscheidet sich nämlich bei einem Großteil der Vögel in den ersten 48 Stunden ob das Tier überleben wird.
Transportunfähige "Intensivpatienten" werden in diesen entscheidenden Stunden von mir mit lebenswichtigen Infusionen, Medikamenten & (falls nötig) auch Sondennahrung versorgt.